Unter der Leitung von Peter Heim und Karlheinz Oestreicher begann am 23. März ein dreiteiliger Workshop rund um den Modellbau. Im Mittelpunkt stand zunachächst die farbliche Gestaltung der gelieferten Bausätze aus dem Hause Vollmer. Die Spritzgüsse sind präzise und vor allem sehr passgenau. Sie sind sehr fein detailliert. Leider, und das gilt für nahezu alle Bausätze unabhängig der zahllosen Modellbahnzulieferer, ist die farbliche Darstellung durch die Herstellungsverfahren sehr kontrastarm. Mit nur geringem Aufwand lässt sich aus einem eher fahlem Erscheinungsbild ein Modell mit Tiefe und Kontrast erzeugen.
Benötigt werden ein etwas Mut, weiße und schwarze Farbe. Wir verwenden fast ausschließlich Farben von Revell Aqua Color. Sie lassen sich deckend oder verdünnt mit Wasser lasierend auftragen. Da sie lösungsmittelfrei sind können sie gefahrlos in geschlossenen Räumen angewandt werden.
Obwohl die Häuserfronten aufwändig behandelt werden mussten gelang es den geduldigen Modellbauern allen Fasaden einen jahrzehntealten Charakter zu verpassen. Es handelt sich um typische Mietshäuser der Bahnbediensteten. Sie stehen in unmittelbarer Nähe eines Bahbetriebswerkes, welches Tag für Tag den regelmäßigen Service an Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven durchführt.
Feinstaub kannte man damals noch nicht. Man sah ihn. Alles in unmittelbarer Nähe des Bahnbetreibswerkes färbte sich im Laufe der Zeit einfach nur schwarz durch den Kohlestaub oder den Ruß der verbrannten Kohle oder der Abgase der Dieselloks. Dies alles erzähll jede einzelne Fuge des Mauerwerks der nachgebauten Modellhäuser.
Den Modellen sind Lichtmasken beigelegt. Sie stellen eine einfache Möglichkeit dar Leben im Modellhaus darzustellen. Allerdings wirken die flachen Ablichtungen extrem künstlich; sprich unrealistisch. Wem es gefällt, darf die Lichtmasken gerne verwenden. Wer etwas mehr Realität wünscht stürzt sich schnell in die Abgründe des möglichen Unmöglichen der Innenarchitektur.
In diese Welt dringt Karlheinz Oestreicher vor. Zunächst erstellt er er aus der zweidimensionalen Lichtmaske ein dreidimensionales Raumszenario. D.h. aus dem Rohbau der Fasade entsteht ein passgenaues Abbild der Fenster- und Türduchlässe jeglicher Räume. Hierbei entsteht quasi eine den Innenabmessung entsprchende Kopie des Modells aus Karton mit nur wenigen zehntel Millimeter Abweichung.
Der Innenausbau gestaltet sich wie im Original. Tapete, Teppichboden und Möbel. In unserer Pension "zum Prellbock" scheint die H0-Welt in Ordnung zu sein. Ihr gefällt das weiche Federbett und ihm das kühle Blonde in der linken Hand. Wir lassen das Paar alleine und beschäftigen uns mit den Details.
Das Bett entstand aus dünnem Katron. Die Liegefläche ist ca.L: 22 mm x B: 20 mm groß. Die hintere Stirnwand ist B: 20mm und H: 10 mm groß. Die Liegefläche wurde auf abgelängte Zündhölzer "HYLTA" von IKEA geklebt die anschließend braun eingefärbt / lasiert wurden.
Kissen und Zudecken ist aus ca. 3 mm dicker Trittschalldämmung geschnitten. Wer will kan sie beliebig färben. In unserer Pension sind Kissen und Zudecken einfach nur grün.Die eingesetzten Figuren erzählen kleine Geschichten der manchmal eigenwilligen Realität.